Der nachfolgende Text wurde von Tomkitty aus dem englischen Übersetzt. Originaltext von B. Terrance Grey
Infantilismus und Windelfetischismus sind die seltenen, spezifischen und gleichbleibenden Verlangen Windeln zu tragen und/oder zeitweise ein Baby zu sein. Windelfetischismus ist meistens ein sexuelles Verlangen bei dem der Fokus auf Windeln gerichtet ist[4]. Infantilismus ist ein Verlangen bei dem es darum geht Baby-Kleidung zu tragen und dementsprechend, wie ein Kleinkind oder Säugling behandelt zu werden[5][20]. Oftmals geht dies mit einer Verschiebung von Macht und Kontrolle in der Beziehung (oder mit dem Spielpartner) einher. Ähnlich wie man es von masochistischen Rollenspielen her kennt, jedoch ohne Schmerz-Komponente [8][35]. Infantilismus und Windelfetischismus sind Interessen die einen Menschen oftmals sein Leben lang begleiten[3][35], im Kontrast dazu stehen sogenannte 'Kinks' welches weniger stark ausgeprägte Neigungen sind, die auch über die Zeit wieder verschwinden können. Diese 'Triebe' ansich sind realtiv schnell erklärt, jedoch gibt es mittlerweile eine grosse Community von Menschen die sich dafür interessieren und eine vielzahl von Praktiken die damit in Verbindung, stehen ausüben. Jene Menschen die spass am Windeln tragen und am Babyrollenspiel haben werden 'Adult Babies oder 'Diaper Lovers' (Abgekürzt AB/DLs oder ABDLs) genannt. Ein ABDL lässt sich jedoch nicht immer fest in eine der beiden Gruppen einteilen, oftmals sind unterschiedliche Interessen in beiden Richtungen vorhanden.
Infantilismus und Windelfetischismus treten ziemlich selten auf[50][38], müssen aber, wie bereits erwähnt, nicht einseitig bei einer Person so ausgeprägt sein[3], insbesondere da sie auch viele Eigenschaften teilen. Die meisten, aber nicht alle, ABDLs sind männlich[8][50][3][33]. Davon sind die meisten heterosexuell[50][33][16], obwohl nicht wenige auch Bildmaterial von Männern sammeln (in der Fantasie wird dann die Rolle des Mannes eingenommen)[32]. Viele von ihnen entdecken ihre Neigung bereits in der Kindheit oder als Teenager[22]. Jene Menschen, welche diese Neigungen bei sich entdecken, kämpfen unter Umständen über Jahre mit ihren Gefühlen und durchlaufen teilweise immer wieder sogenannte binge und purge Zyklen . Für viele wird diese 'Sache' zum ganz grossen Geheimnis in ihrem Leben. Nach aussenhin führen nicht wenige ABDLs ein ganz normales - vielleicht sogar ein erfolgreiches - Leben[50]. Teilweise suchen Adult Babies auch nach Frauen, welche gerne die Rolle der Mutter in diesen Rollenspielen übernehmen würden. Die meisten ABDL Frauen, sehen sich jedoch eher in der Rolle des Kindes[22].
Ausserhalb einiger fragwürdigen TV Sendungen, ist kaum etwas bekannt über Infantilismus. Gelegentlich wird es auch als "Adult Baby Syndrom [46]", "Anaklitismus [36]," ooder manchmal "psychosexueller Infantilismus"(z.B. [50])bezeichnet. Infantilismus und Windelfetischismus haben beide je nur ein 'Symptom'. Dies könnte bedeuten, dass es sich vielleicht im Kern um die selbe Sache handelt, die sich jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich Ausdrückt. Als Beispiel könnte man auch sagen, dass es sich in beiden Fällen um milde Varianten einer atypischen Zwangstörung handelt.[14] Oder um eine Spielart des Asperger Syndroms[47] (welche mittlerweile dem Autismus Spektrum zugeordnet wird). Beide treten unter ABDLs überdurchschnittlich oft auf[27].
Infantilismus und Windelfetischismus sind für die meisten ABDLs nicht problematisch[33]. Was teilweise missverstanden wird: ABDLs sind nicht geistig eingeschränkt oder 'wirklich' auf der Entwicklungsstufe eines Kindes. Bei Menschen die weitere 'Symptome' ausser den bereits erwähnten Baby/Windel Neigungen haben, ist es möglich, dass weitere Diagnosen eine Rolle spielen.[27] ABDLs suchen sich selten medizinische Hilfe[50][51][15][31], und profitieren oftmals auch nicht wirklich davon[46]. Im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Stigmatisierung und der Angst davor entdeckt zu werden[50], Beziehungsproblemen[13], und Depressionen[35][7]wird bereits deutlich öfters Hilfe in Anspruch genommen.
Die Ärzteschaft hat hat leider ein grosse Rolle gespielt bei der weiterverbreitung dieser Stigmata, als sie die in den Religionen bekannten "Perversionen" mit dem Wort "Paraphilien" einen deutlich wissenschaftlicheren Anstrich verpasst hat.[35][49][41]. Viele 'ABDL Fälle' die in Publikationen auftauchen sind nur teilweise relevant, da der Patient oftmals an ganz anderen, und viel schwereren Problemen litt, und die ABDL Symptome lediglich zu all dem dazu gekommen sind. Zum Beispiel: gegensätzlich zu einem lustigerweise oft zitierten Bericht[45], hat der allergrösste Teil der ABDLs kein Trauma durch den Tritt eins Pferdes erlitten. Verständlicherweise gehen die meisten Ressourcen an die Erforschung schwerwiegender Gesundheitsprobleme, als das gelegentliche tragen von Windeln.
Insbesondere wird Infantilismus häufig mit Pädophilie verwechselt[7][19]. Infantilismus hat nichts mit realen Kindern zu tun, einzig mit Windeln und dem Wunsch so zu sein, wie man als Säugling war. Kein ernsthafter Sexologe verbindet Infantilismus mit Pädophilie.
Diskutabel, ist jedoch ob Infantilismus überhaupt eine Paraphilie sei oder nicht[33]. Paraphilien sind eine ganze Reihe von sexuellen Neigungen (z.B. Masochismus, Fetischismus, Voyeurismus, Pädophilie etc.) die die gemäss der Lehrmeinung, so sehr von der sexuellen Norm abweichen, dass man sie als Störung der Sexualpräferenz klassifiziert. Die Definition für Paraphilien ist aber eng gefasst: so muss eine Paraphilie immer sexuell motiviert sein[3]. In Kontrast dazu gibt es jedoch einige 'Infantilisten' die Sex explizit aus ihrem Babyrollenspiel ausschliessen[33][12]. Andere sehen Sex nicht direkt als teil von ihren speziellen Neigungen, kombinieren ihn aber dennoch damit oder mischen verschiedene Praktiken[21]. Infantilismus ist eine sehr intime Angelegenheit, dies allein macht sie aber noch nicht sexuell. Weil sie Sex nicht als besonders wichtig erachten würden somit 53% der ABDLs[21] nicht von der klassischen Definition einer Paraphilie erfasst werden. Würde man die definition etwas lockerer gestalten, könnte man sie eher in ein ähnliches Spektrum wie der der Transvestiten oder Geschlechtsidentitätsstörungen einordnen[18][42]. Diese beiden Phänomene werden generell als von einander unabhängig wahrgenommen, haben aber viel gemeinsam. Eines ist sehr Objekt-Fokussiert und meistens sexuell motiviert, wobei beim anderen der Fokus eher auf der Identität liegt und deutlich seltener beim Sex. Der einzige wirkliche Unterschied in diesem Beispiel ist, dass jedem Adult Baby klar ist, dass er oder sie nicht wirklich ein Kleinkind ist[18] und dass ABDLs in der Regel ihr Erwachsenen-Dasein nicht vollständig aufgeben möchten[50].
Zusätzlich zur engen Definition der Paraphilien kommt, dass auch noch ein klinisch relevanter Leidensdruck oder Einschränkungen im Alltag[5][4]vorliegen müssen. (Da die Fünfte Edition des Diagnostic & Statistical Manual of Mental Disorders Infantilismus aufführt[35], bezieht sich diese Website auf einen überarbeiteten Text der vierten Ausgabe.) Dies war notwendig damit Menschen mit 'Kinks' nicht in das Raster der Paraphilien fallen. Der Prozentsatz der ABDLs die von Problemen aufgrund ihrer Neigung berichten scheint seit der sexuellen Revolution und dem Wachstum des Internets abzunehmen..
Diese Abnahme von diagnostizierbaren Fällen hat vermutlich nichts mit einer vermeintlichen Abnahme von betroffenen Personen zu tun. Aktuell haben nur 3% der ABDLs ihre Neigung entdeckt nach dem sie in mit ABDL Medien, Windeln für Erwachsene etc. in Kontakt gekommen sind[24]. Vermutlich sind auch die starken Stigmata gegen Windeln ein Faktor, der dafür sorgt, dass diese Neigung viel weniger Menschen 'einfach so' mal ausprobieren und dann praktisch zufälligerweise Gefallen daran finden[29]. Die klassische Rolle vom 'kleinen Mädchen' (ohne Windeln) bei 'Alters- Rollenspielen' (Ageplay genannt) kommt hingegen reichlich und deutlich öfter vor.
Diese Webseite definiert Infantilismus und Fetischismus breiter; als zu behaupten es seien lediglich 'Störungen' die ein Verlangen nach kindlichen Elementen und Windeln hervorrufen. Ein Individuum, dass davon betroffen ist, hat eventuell negative Erfahrungen gemacht, welche durchaus auf die Präsenz eines anderen Krankheitsbildes hindeuten könnte. Um alles abzudecken definiert diese Website ein ABDL als jemanden der sich selbst so bezeichnet. Da Kinks die sich auf Windeln oder das 'Baby-sein' beziehen recht selten sind, werden wohl die meisten Menschen in der ABDL Szene tatsächlich von Infantilismus oder Windelfetischismus betroffen sein. Daher rührt auch, dass die Demographie der Community sich sehr stark mit jener der Windelfetischisten und Infantilisten deckt.
Es kann viel über Infantilismus gelernt werden wenn man die demographischen Daten und verschiedene Erfahrungen von ABDLs betrachtet. Da Infantilismus meistens unter Männern auftritt, kann man annehmen, dass eine biologische Komponente[52]eine grosse Rolle spielt. Was aber natürlich nicht heisst, dass es genetisch ist. (In diesem Text werden übrigens primär männliche Pronomen verwendet, dies jedoch nur zur Vereinfachung.)
Selbst wenn sich ein Kind später für ABDL-Praktiken interessiert, wird es sich in den meisten Fällen ganz normal entwickeln: Ohne, dass verlangen in ganz jungen Jahren wieder ein Baby zu sein, oder Windeln zu verwenden. (Natürlich kann aber auch ein kleines Kind merken, dass es gerne Windeln trägt[23].)
Einige Trends deuten darauf hin, dass die frühe Kindheit trotzdem ein entscheidender Faktor ist für die spätere Entwicklung dieser Neigungen. Streitbar ist jedoch, ob die Windel als quasi 'kontrollierbars Muttersubstitut' funktioniert.[46]Und das neu erlebte Babyalter ein weg ist um mehr oder 'erneute' Aufmerksamkeit von der Mutter zu erhalten[7][37].
Alle, oder praktisch alle ABDLs trugen als Kleinkinder Windeln[26]. Interessanterweise ist jedoch ihre bevorzugte 'Windel-Art' nicht unbedingt jene die sie als Kind verwendet haben. Zum Beispiel, jene welche Stoff-Windeln verwendeten, kurz bevor die Wegwerf-Produkte den Markt eroberten, neigen dazu ihre Neigungen mit Wegwerf-Windeln auszuleben[26]. Dies legt zumindest nahe, dass zumindest dieses Detail nicht exklusiv im Kleinkindalter festgelegt wird.
Der Begriff 'Objekt-Beziehung' beschreibt wie gut sich Babies emotional an ein sogenanntes 'Übergangs Objekt' binden können, wie zum Beipsiel eine Kuscheldecke. Das Baby und jenes Objekt sind beinahe unzertrennlich. Die Theorie, dass unsere Neigung in ähnliche Richtung geht wurde schon so oft ausgesprochen, dass man mittlerweile praktisch jedes Objekt als solches deklarieren kann (z.B. [34]). Jedoch vermag diese Theorie nicht zu erklären wie es dann zu der oben erwähnten zeitlichen Verzögung der Windelarten kommt, oder warum kein Kuscheldecken-Fetisch existiert. Vermutlich, hat diese Annahme auch zu einer Überdiagnose des Borderline Syndroms unter ABDLs geführt[27]: Anders als die meisten Menschen, haben Leute die am Borderline Syndrom leiden, den Übergang zu einem stabilen 'Selbst' nie vollendet, und legen sich daher manchmal neue Übergangsobjekte zu[6]. Auch wenn ein Adult Baby viele geliebte Plüschtiere hat, sind dies keinesfalls Übergangsobjekte im klassischen Sinn.
Mit einer Prägung lässt sich das ganze besser erklären. Partnerwahl ist nur teilweise genetisch 'vorprogrammiert, wie experimente mit Tieren eindeutig gezeigt haben: Basierend auf sehr frühen Erfahrungen sucht sich ein Männchen eine zukünftige Partnerin, welche dem Weibchen ähnelt, dass ihn grossgezogen hat. Ausgeschlossen ist jedoch sie selbst, oder Personen aus ihrem Umkreis[1][10][52]. Beweise für eine ähnliche Prägung beim Menschen sind weniger stark vorhanden, aber ein Aspekt davon, im zusammenhang mit der Frühen Kindheit zeigt sich immer wieder[1]. Mit der Theorie der 'Prägung' lässt sich auch der oftmals erwähnte 'Ödipus Komplex' besser erklären.[11]Dabei handelt es sich um Freud's sexologische Theorie welche Fetische mit einer vermuteten Kastrations-Angst in Verbindung setzt.[46]. In der modernen westlichen Kultur, kann die assozierung mit der Mutter eventuell auch erweitert werden auf Objekte die im Säuglingsalter eine grosse Rolle spielen.[52]. So sind z.B. Gummihosen eine Ausnahme in der zeitliche Verzögerung bzgl. der Windel-Arten, die weiter oben bereits erwähnt wurde[26]: Gummi kommt auch in anderen Objeken vor, mit welchen man als Kleinkind in Kontakt kommt. Wie z.b. die Nippel der Babyflasche oder des Schnullers. Da solche Prägungen nicht mit maschineller Präzision funktioneren, könnte es die Seltenheit von Infantilismus und Windelfetischismus inkl. die Unterschiede von Person zu Person erklären.
ABDLs Berichten davon, dass das Alter in dem ihnen ihre Bedürfnisse bewusst wurde variiert, aber es gibt eine häufung um das 5. Lebensjahr[22]. Viele Meilensteine die das Ende der Kleinkind-Zeit markieren existieren um diese Zeite im Leben eines Menschen, wie zum Beispiel der Schulbeginn, oder auch das man Inkontinenz nicht mehr als normal oder üblich erachtet etc.
In dieser Zeit beginnt ein Kind vielleicht damit seine Bedürfnisse in der Fantasie vorsichtig zu erkunden. Unbeabsichtigterweise, können diese Gedanken auch weitere Elemente der Fantasie hinzufügen, so dass mit der Zeit ein komplexeres Gedankengebilde heranwächst. Es ist möglich, das dies durch Abwehrmechanismen beinflusst wird. Beispielsweise, vom Unwohlsein dass dadurch augelöst wird, wenn ein Kind denkt es sei nicht so 'gross' wie es eigentlich sein müsste, da es immer noch Windeln verwenden will. Diesen Gedanken kann entflohen werden, in dem man sich, als regressive Reaktion, in die Rolle eines Babies begibt. (üblicherweise verwenden ABDLs das Wort 'Regression' in einem anderen Zusammenhang. Diese 'andere' Regression ist dem ähnlich was ein Schauspieler tut um sich in seine Rolle zu versetzen, abseits vom tragen eines Kostüms und dem rezitieren vorbereiteter Texte, es bezieht sich mehr auf gedankliche Vorgänge die einem der Rolle näher bringen sollen.) Ebenfalls kann man sich in der Fantasie allfälligen Konflikten entziehen, in dem man eine weitere Figur einbindet, die einem zwingt die Windeln zu tragen.
Die meisten Eltern würden es wohl als kindische Spielerei abtun, wenn sich der Nachwuchs plötzlich für Windeln zu interessieren beginnt. Es ist auch unklar ob sich Infantilismus oder Windelfetischismus in diesem Alter wirklich sicher feststellen lässt oder nicht. Für die Eltern ist es in jedem Fall empfehlenswert ihre Kinder zu ermutigen möglichst offen über Sex und intime Dinge mit ihnen zu sprechen, damit man sie mit altersgerechten Informationen versorgen kann.
Unter ABDLs werden oftmals Traumata, Vernachlässigungen oder Missbräuche in der Erziehung, zu frühe oder zu späte Reinlichkeitserziehung etc., als Ursache für Ihre Neigungen diskutiert. Von wissenschaftlicher Seite her gibt es jedoch keine Grund, der diese These unterstützt. Vermutlich treten beide Sachen unabhängig voneinander auf. Auch sexueller Missbrauch kommt in der Vergangenheit von ABDLs nicht öfters vor als in der Normbevölkerung[24], obwohl dies durchaus ernsthafte psychische Probleme auslösen kann.
Eine mögliche Ausnahme ist, wenn der Missbrauch direkt mit Windeln, Inkontinenz oder dem Kleinkindalter zu tun hat. Selbst wenn es nicht traumatisch war, die Erinnerung an eine negative Erfahrung, kann sich erstaunlicherweise in das Verlangen entwicklen die Situation erneut zu erleben. Nach der Gegenprozess Theorie[48][9], handelt es sich um einen Selbstregulationsmechanismus des Gehirns. Mit jedem Mal wo die negativen Gefühle erneut durchlebt werden, werden sie schwächer, was im verlauf der Zeit auch in ein postives Gefühl, gar ein Verlangen umschlagen kann. In seltenen Fällen kann dies auch in eine Sucht umschlagen, wo dann der Begriff Paraphilie durchaus passend ist.[24].
In der Vergangenheit vieler ABDLs gibt es eine Periode in der sie diese Bedürfnisse nicht aktiv ausgelebt haben[22][37], welche an Freuds 'Latenz Periode' [17]erinnert. Der Grund dafür ist vermutlich, dass in dieser Phase der ABDL gemerkt hat, dass andere Menschen dieses Bedürfniss nicht unbedingt teilen, und dass man es geheim halten sollte. Es wurden auch Theorien erdacht, bei denen dieser Unterbruch eine grosse Rolle bei der späteren Entwicklung des Suchtverhaltens oder dem Zwanghaften Aspekt einer Paraphilie spielt.[43].
Ein weiterer Anstieg im erkennen der Neigung, ist um das 12. Lebensjahr[22]. Teilweise könnte dies so sein, da frühere Fantasien während den starken Veränderungen der Pubertät in den Hintergrund getreten sind. Orgasmus und Ejakulation, ein wichtiger Punkt in der erwachsenen Definition von sexuellen Dingen und Aktivitäten, gab es zuvor nicht. Zusätzlich beginnt die Masturbation eine grössere Rolle im Leben zu spielen, wo auch die vielleicht schon vorhandenen Fantasien erstmals eingebracht werden können.
Unter jenen welche zu diesem Zeitpunkt auf Grund von Inkontinenz oder Bettnässen Windeln tragen, kann der erste Orgasmus (in Windeln) auch als Teil eines Ursache-Wirkungs Prinzips verstanden werden.[23]. Die Masturbation in Windeln würde sie als Objekt weiter erotisieren, dies geschieht mittels klassischer Konditionierung. Das ABDLs sich ihrer Neigung bewusst werden, egal ob sie länger als üblich Windeln trugen, deutet darauf hin, dass das späte Windeln tragen nicht relevant ist für das ausbilden der Neigung.[23]. Somit ist auch die Annahme Paraphilien werden alleine durch Konditionierung 'erzeugt' unzureichend bewiesen[2], es kann so auch nicht erklärt warum Paraphilien als praktisch unveränderbar gelten. Obwohl Windeln in der frühen Masturbation von vielen ABDLs eine Rolle spielten[30][50], kann eine Konditionierung alleine die Präsenz von Windeln nicht ausreichend erklären, besonders da die meisten ABDLs zu diesme Zeitpunkt keine mehr trugen[23].
Die sogenannten 'Lovemaps', ein sexologisches Kategorierungssystem, kann wie die meisten ähnlichen Systeme als eine Ansammlung von 'Etiketten' betrachtet werden, die für uns nicht von all zu grossem Wert ist. Insbesondere wird keine Erklärung gegeben warum der (abschätzige) von Dr. MoneyDEF geschaffene Begriff "Autonepiophilie" von seiner verwendung als Bezeichnung eines Fetischs und der positionierung auf einer Lovemap[39] diese Bedeutung verloren hat[40] .
Für der Mädchen gibt es ebenfalls einen relevante Anstieg in den Statistiken um das 12. Lebensjahr. Zusätzlich zum tragen absorbierender Hygiene Produkte auf Grund der Menstruation[22], tritt bei 3% der Mädchen in diesem Alter das Bettnässen erneut auf[23]was die entstehnung eines Windelfetischs unterstützen könnte.
Ein weniger Sichtbarer Prozess des älter werdens ist die verringerung der 'Formbarkeit' des männlichen sexual-verlangens[10]. Es ist quasi das Ende jener Zeit wo sich junge Menschen noch leicht von ihrer Umgebung prägen und formen lassen. Die neurale Verformbarkeit des kindlichen Gehirns macht es besonders emfpänglich für Prägungen. Menschen können in jedem Alter einen Kink für Windeln der Baby-Spiele entwickeln, aber das tief verankerte Verlangen wie es bei Windelfetischismus oder Infantilismus auftritt entwckelt sich normalerweise nicht erst im Erwachsenenalter. Die meisten Personen die sich dieser Neigung bewusst werden, machen diese Erfahrung vor dem 16. Lebenjahr[22].
Mit den wachsenden Ressourcen und der unabhängigkeit eines Erwachsenen, ist der ABDL eher in der Lage seine Bedürfnisse und Fantasien auszuleben, als je zuvor. Weitere Interessen tauchen vielleicht mit der Zeit auf, und deren Wichtigkeit verschiebt sich eventuell über die Jahre, so dass im Laufe des Lebens eine grössere Divergenz vorliegt[29]. Alternativ, kann es vorkommen, dass sich die Person in 'binge-purge Zyklen' verfängt, oder früher oder später frustiert das experimentieren mit seinen Neigungen aufgibt. Ein bereits etwas älterer ABDL meinte vielleicht, er sei alleine, da er über Jahrzehnte keine weiteren Kontakte zu Menschen mit ähnlichen Neigungen hatte[50][44].
Für die jüngere ABDLs, besonders jene welche nach 1990 geboren wurden, nimmt häufig das Internet eine grösse Rolle in den Exmperimenten ein, als eine physisch vorhandene Windel. Die meisten von ihnen finden schnell den Kontakt zur Community, mit der sie jedoch noch kaum interagieren können, bis sie 18 Jahre alt sind.
Die ABDL Community gab es schon vor dem Internet, wurde dadurch jedoch viel zugänglicher und dynamischer. Über die Jahre hat sie einige eigenschaften einer Subkultur angenommen, und hat die Lebensqualität vieler ABDLs stark verbessert.
Die Community-Aktivitäten bestehen primär aus persönlichen Treffen und Stammtischen, aber auch online Foren und Sammlungen von Bildern und Geschichten sind ein Teil davon. Einige dieser Bilder und Geschichten beziehen sich auf Charaktere mit denen der ABDL gerne in eine sexuelle Beziehung hätte, ähnlich wie bei konventioneller Pornographie. Eine vielzahl der ABDLs fokussieren sich aber eher auf Szenarien in denen sie sich gerne selbst wieder finden würden, oder Charaktere (In Geschichten oder Bildern) die sie selbst gerne sein würden.[32].
Die Fantasien, Szenen und Spielarten unterscheiden sich in teilen der Community sehr stark, da dort Menschen mit den unterschiedlichsten Hintegründen und Geschichten aufeinandertreffen. Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, kann es hilfreich sein diese Unterschiede anhand eines Dreieckes (siehe Unten) darzustellen.
Im Gespräch, werden die ABDLs sich selbst als Adult Babies, Diaper Lovers, oder irgendetwas dazwischen beschreiben. Adult Babies und Diaper Lovers unterscheiden sich in ihrer fokussierung, den Einbezug von Rollenspielen und wer die Windeln trägt (er, der Partner oder beide). Die Präsenz und Wichtigkeit von Sex unterscheidet sich auch, jedoch nicht so stark.
Adult Baby, AB
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Diaper Lover, DL
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Einer von 9 ABDLs ist exklusiv ein AB, zwei sind es mehrheitlich und zwei weitere sind zu gleichen Teilen AB wie DL. Drei sind mehrheitlich DL, und die verbleibenden zwei sind wieder jene die sich ihre Leidenschaft aufteilen in AB und DL.[25]. Natürlich können sich ABDLs auch mit der Zeit verändern. Zum Beispiel: ein Windelliebhaber entdeckt plötzlich das Baby-Rollenspiel für sich und ein Adult Baby probiert sich am Windelsex aus, findet daran grossen Gefallen und entscheidet sich, dies von nun an öfters zu tun. ähnlich sieht es bei den Fantasien aus: Jede Fantasie kann sich über die Zeit verändern, ähnlich wie sich auch Filme oder Bücher in ihrem Verlauf verändern können.
Zusätzlich zum AB-zu-DL kontinuum, gibt es teilweise weitere Unterschiede unter den ABs. Eine Person mag vielleicht das Gefühl des (Kontroll)'Verlustes'. Vielleicht steht diese Person darauf, in irgendeiner Art und Weise von einer anderen Person kontrolliert zu werden. Dazu kann auch Spanking gehören, oder das zur Schau stellen der Person in Windeln oder andere demütigende Praktiken. Weitere masochistische Elemente, oder generell Dinge aus dem BDSM Umfeld, wie z.B. das tragen von Leder usw. können ebenfalls in das Rollenspiel eingebracht werden.
Im Kontrast dazu gibt es andere ABs die fasziniert sind vom Säuglingsalter. Obwohl das Baby kaum über 'Macht' verfügt, hat dieses Spiel viel weniger mit Kontrollverlust zu tun. Als ein Baby ist es nicht demügtigend Windeln zu tragen. Hierbei geht es viel mehr um das möglichst vollständige annehmen einer ganz anderen Rolle, ohne typische Elemente des Masochismus, obwohl der Partner hierbei in einer art Machtposition ist. Beides kann mittels typischen Begriffen aus dem Bereich des BDSM ausgedrückt werden.
Natürlich würde das hier beschriebene ABDL Dreieck ein Kontinuum sein. Jede beliebige ABDL, Szene, Fantasie, etc, könnte man so Zusammenfassen das man sie auf dem ABDL Dreieck wieder findet. Das Dreieck verkapselt nicht alle details, kann aber dazu dienen einige Prioritäten schnell hervorzuheben.
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