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Understanding Infantilism (.org)
in Englisch

Nach den Fragen was es ist und warum es manche Menschen tun, ist die dritte frage oftmals "Ist das normal?" oder für gläubige Menschen: "Kann ich das mit meinem Glauben vereinbaren?" oder ganz generell:

Ist es OK ein Adult Baby / Windelliebhaber zu sein?

Der nachfolgende Text wurde von Tomkitty aus dem englischen übersetzt. Originaltext von BitterGrey

Sections: Selbstakzeptanz - Akzeptanz von Gott - Akzeptanz von anderen

...wie ein Quader auf einem Brett mit kreisrunden Löchern.

Vermutlich ist das allerwichtigste Bedürfnis eines Adult Babies oder Diaper Lovers(ABDLs) die Akzeptanz. Ein ABDL braucht oftmals Jahre oder Jahrzehnte um sich selber so zu akzeptieren wie er (oder weniger oft sie) ist.  Viele verstecken diese Bedürfnisse vor Familie, Freunde, Partner und besonders auch vor religiösen Gemeinschaften aus Angst vor Zurückweisung.  So leben viele von ihnen mit dem Gefühl nirgends wirklich dazu zu gehören. Fast wie quadratisches Stück Holz, auf einem Spielbrett voller kreisrunder Löcher.

Ihr Verhalten, bzw. ihre 'Art' wiederspricht der allgemeingültigen gesellschaftlichen Vorstellung von dem wie man(n) zu sein hat. Diese Vorstellung ist so stark verankert, dass sie praktisch unsichtbar wurde, und von kaum jemanden mehr in Frage gestellt wird. Quadratische Blöcke passen zwar nicht in runde Löcher, aber warum nehmen wir an, dass dies der Fehler der Blöcke sei? Warum ist es der Fehler des Blocks quadratisch zu sein? Und nicht der des Lochs rund zu sein? Das hat auch damit zu tun, weil der Begriff 'normal' in seiner heutigen Verwendung nicht mehr viel mit der ursprünglichen, eher mathematischen bedeutung zu tun hat: 'abnormal' zu sein gilt als etwas negatives.

Das ganze wird noch komplizierter, durch die Tatsache, dass etwas was eine Person tut, und etwas das eine Person ist, nicht unbedingt übereinstimmen muss. Diese beiden Dinge sind zwar oftmals miteinander verknüpft, aber sie sind in ihrer Bedeutung nicht identisch. Selbst wenn ein ABDL Infantilismus und Windelfetischismus als schwer akzeptierbar empfindet, sollte er in der Lage sein sich selbst zu akzeptieren. Leider gibt es in unserer Kultur wenige bekannte Beispiele für solche Situationen, dass macht es schwieriger. Schwierigkeiten damit anders zu sein, ist einer der Gründe warum viele Menschen versuchen sich den anderen anzupassen, und sich damit komplett verbiegen. Und so ungerecht es auch klingen mag, es ist definitiv der ABDL selbst der für sich eine Lösung zum Thema der Akzeptanz finden muss. Diese Aufgabe kann dir nicht von der Umwelt abgenommen werden, du musst den Impuls geben der zu Veränderungen führt.

Akzeptiert zu werden in dem was man tut und mag, wurde deutlich einfacher mit der Ausbreitung des Internets und der Entwicklung der AB/DL Community. Dies half auf zwei Wegen. Erstens, es reduzierte die Marginialisierung: Früher waren viele ABDLs isolierte Individuuen. Danach waren sie immer noch eine kleine Minderheit, aber nicht mehr alleine. Zweitens: mehr und bessere Informationen waren verfügbar. Da Menschen oftmals das Unbekannte fürchten, hat uns diese grössere Verbreitung auch zu einer breiteren Akzeptanz verholfen.

Aber dennoch: sich selbst zu akzeptieren und von anderen Menschen akzeptiert zu werden kann sehr schwierig sein.

Selbstakzeptanz

Die eigenen Bedürfnisse bzw. sich selbst zu akzeptieren ist der erste und sogleich auch der wichtigste Schritt. Anderenfalls kann eine 'Selbst-Ablehnung' zu Depressionen führen, binge-purge Zyklen, oder anderen negativen Effekten. Es kann auch vorkommen, dass man eine solche Ablehnung und ein negatives Selbstbild unbewusst ausstrahlt, und Freunde und Familie dadurch wissen, dass irgendwas nicht stimmt, oder dass etwas versteckt/verdrängt wird.

Wenn du probleme damit hast deine Infantilismus-Neigung oder deinen Windelfetisch zu akzeptieren, hast du vermutlich auch schon versucht diesen Gefühlen zu wiederstehen und bist vermutlich dabei gescheitert. Währenddem einige Menschen diese Dinge nur mal 'so nebenbei' ausprobiert haben, und auch probemlos darauf verzichten können, ist dies für Menschen mit einem Windelfetisch oder der Infantilismus Neigung deutlich schwieriger, da dieses Verlangen nicht einfach so verschwinden wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, die Zeit zu nehmen und dann Schritt für Schritt Gedanken über die eigene Ansicht zu diesem Thema zu machen: Warum sind diese Gefühle nicht akzeptierbar für dich? Es kann auch helfen die Fragen soweit herunterzubrechen wie in diesem Fragebogen. Diese Überlegungen sollten sich mit deinem eigenen Verlangen auseinandersetzen, genau so wie mit den ABDL Praktiken welche du gerne ausleben möchtest. Da die Entscheidungen die daraus resultieren sehr wichtig für deine Zukunft sein können, ist es wichtig sich viel Zeit dafür zu nehmen und nichts zu überstürzen. Sei auch bereit alte, festgefahrene Ansichten abzulegen auch wenn es dir schwer fällt. Basierend auf den Ergebnissen deiner Überlegungen versuche dir eine Management Strategie zurecht zu legen: Definiere für dich Ziele und einen Pfad um diese Ziele zu erreichen. Diese Ziele sollten mit bedacht gewählt werden. Versuche nicht zu grosse Schritte aufs Mal zu machen und die Ziele zu hoch anzusetzen. Und versuche auch nichts zu extremes oder gar permanentes zu tun, dass vielleicht der ganzen Sache eher schadet als hilft. Deshalb sollte es was immer du auch tust auch einen Plan B oder bzw. einen 'Rückweg' geben.

Und wenn du am Ende dieses Prozesses stehst, akzeptiere dich, so wie du bist! Entweder akzeptierst du dein Verlangen oder du akzeptierst mindestens, dass du einen verantwortungsvollen und für dich gesunden Umgang mit Bedürfnissen suchst, die du nicht verändern kannst und zu dir gehören.

Akzeptanz von Gott

Die Beschäftigung mit dem Infantilismus oder dem Windelfetischismus sollte alle Faceten beinhalten, auch die spirituellen und sozialen. Da zwischen 91-99% aller mir bekannten ABDLs in mehrheitlich christlichen Regionen aufgewachsen sindStatistiken, beschäftigt viele auch die frage, ob ihre Religion, oder gar Gott selbst ihre Neigungen akzeptiert. Als Christen glauben wir fest daran, dass Gott uns liebt, und weiss, dass wir nicht perfekt sind. Dennoch kann es sich lohnen, gedanken darüber zu machen ob Infantilismus ein moralisches Problem darstellt oder nicht.  Es gibt einige biblische Referenzen Die man hierzu heranziehen kann, christliche Moral ist hinsichtlich dieser Sache nicht nur schwarz oder weiss.

Es würde auch gewisse Risiken bergen sich hier auf einen Standpunkt festzulegen der nur die Aspekte der einen Seite beleuchtet. Würde man einfach sagen es sündhaft, würde es viele Menschen weiter gegen ihre eigenen Neigungen aufbringen. Das macht die Sache nicht einfacher, und viele Kirchen sind leider auch gar nicht darauf vorbereitet bei solchen Fragen zu helfen. Gott ist gewiss in der Lage alle Dinge zu tun und zu ermöglichen. Aber wir springen ja auch nicht von Brücken nur damit er uns auffangen kann. (Matthäus 4:5-7). Wir müssen unseren Beweggründen und Überzeugungen wirklich sicher sein. Die Alternative würde sein, zu sagen, dass diese Neigungen nicht sündhaft sind. Die Gefahr hierbei ist, dass bei einer Generalaussage - beeinflusst von ungestilltem Verlangen - treibt die Leute evtl. dazu gegen ihre Überzeugungen zu handeln. Und gegen die eigenen Überzeugungen handeln ist immer eine Sünde.( 1 Korinther 8:7, 10:25-29 , Römer 14:14 ) Aber auch im umgekehrten Fall gibt es Risiken. Jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden um damit umzugehen, und sich seine eigenen Gedanken zu diesem Thema machen. Es wäre vermessen hier eine generelle Lösung zu proklamieren.

Mit Gott Frieden finden und Frieden machen ist keine Sache die man einem Tag macht, es ist ein Prozess der beliebig lange dauern kann. Trotzdem, Gottes Liebe und Akzeptanz stehen nicht grundsätzlich zur Diskussion, Sind ein Geschenk, dass uns durch Jesus Christus überbracht wurde.

Akzeptanz von anderen

...wie ein Holzquader auf einem Brett mit runden Löcher.

Da wir nun über die 'Holz Blöcke' (die ABDLs) in unserem Beispiel gesprochen haben, ist es an der Zeit auch mal die andere Seite zu beleuchten, die 'Löcher'. Denn auch, die Auswirkungen auf andere Menschen sollten bedacht werden, wenn wir uns mit der Akzeptanz unserer Neigungen auseinandersetzen. Sei vorsichtig damit, bei wem du dich outest, und vermeide es möglichst es deinen Mitmenschen auf eine unangebrachte Art und Weise mitzuteilen. Zum Beispiel: Junge ABDLs die noch bei ihren Eltern leben, müssen häufig ihre Baby-Aktiviäten verstecken und sich oftmals sehr zurückhaltend verhalten. In diesem Fall sollte man sich überlegen, es den Eltern möglichst bald zu sagen, oder zumindest ein solches Gespräch vorzubereiten: Denn erwischt werden ist immer ein schlechter Weg des Coming-outs. In einer Beziehung sollte man es dem Partner möglichst vor der Hochzeit mitteilen, dass man ein ABDL ist, aber auch nicht zu früh, eine gewisse Stabilität sollte in der Beziehung bereits bestehen, bevor man diesen Schritt wagt. Nach der Hochzeit würde sonst ein für Beide Parteien äusserst mühsames Versteckspiel beginnen, besonders wenn auch Kinder im Haus leben.

Einige Familienmitglieder, Freunde, und Partner werden dich akzeptieren und in deinem Leben unterstützen. Andere werden es leider nicht akzeptieren können und sich gegen dich stellen. Jeder Mensch sollte einen Ort haben - oder selbst erschaffen - wo er oder sie sich wohl fühlt und glücklich ist. Jeder Mensch kann Akzeptanz finden, auch wenn manche länger auf der Suche danach sind als andere.


- Updated:16 Dez 2014 (Übersetzung)  1st:8 Nov 2001 (Englische Originalfassung)     

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